Studierende

Wer heute in Deutschland Medizin studiert, wird in der Regel an Universitätskliniken ausgebildet, die sich selbst als Kliniken der „Supramaximalversorgung“ bezeichnen. Hier werden jedoch weniger als 0,5% aller Patienten auf höchstem technisch-wissenschaftlichem Niveau versorgt. Das ist gut so – aber keinesfalls ausreichend. Viele häufige Patientenanliegen, wie eine Mittelohrentzündung, ein unspezifischer Rückenschmerz oder eine Bronchitis kommen in der Supramaximalversorgung praktisch nicht vor. Studierende der Medizin haben jedoch ein Recht darauf, im Rahmen ihrer Ausbildung die Gelegenheit zu bekommen, auch die Diagnostik und Therapie zahlreicher häufiger, in der Regel ambulant behandelter Erkrankungen praktisch kennen zu lernen. Wie international üblich, ist dafür ein längerer Ausbildungsabschnitt in allgemeinmedizinischen Praxen sinnvoll und notwendig. Strategien zur Langzeit-Versorgung chronisch Kranker, der gezielte und ressourcen-effektive Umgang mit Multimorbidität, Hausbesuche oder die Versorgung in Alten- und Pflegeheimen können nur hier vermittelt werden. Die Kenntnis der hausärztlichen Versorgungsebene ist für alle angehenden Ärztinnen und Ärzte ein Gewinn. Auch diejenigen, die später als Psychiater oder Chirurg tätig werden, verstehen auf diese Weise die Bedingungen, Chancen und Grenzen hausärztlicher Tätigkeit besser. Eine Ausbildung in akademischen Lehrpraxen verbreitert und vertieft also die Ausbildungsinhalte und verbessert darüber hinaus die spätere Kooperation zwischen den Disziplinen. Circa 55.000 Hausärzte bilden in Deutschland die größte Fachgruppe und haben eine zentrale, unverzichtbare Bedeutung für die gesundheitliche Versorgung in unserem Gesundheitssystem.

Vorwort aus der DEGAM-Broschüre Pflichtquartal Allgemeinmedizin im Praktischen Jahr

 

Die Weitergabe von Wissen und Erfahrung an junge Mediziner hat für Dr. med. Kielstein Ambulante Medizinische Versorgung hohe Priorität. Als akademische Lehrpraxis des Institutes für Allgemeinmedizin des Klinikums der Friedrich-Schiller-Universität Jena und des Klinikums der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ermöglichen wir dem ärztlichen Nachwuchs, die praktischen Teile der Ausbildung in einem kooperativen Arbeitsumfeld und unter kompetenter Anleitung zu absolvieren.

Hier finden Sie alle Informationen zu den Aspekten der Vorklinik, der Klinik mit den Bereichen Blockpraktikum, JENOS Halbtagespraktikum und Famulatur, das praktische Jahr sowie die Akademische Lehrpraxis bei der Kielstein Akademie.